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Die Bienen auf dem Oderbruch-Hof

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“   -  Albert Einstein
 

Die Imkerei hat eine lange Geschichte. Es gibt sie schon, solange die Menschen sesshaft sind. Jahrtausende lang standen Honig und Wachsgewinnung im Vordergrund. In unserem modernen Zeitalter ist die Imkerei vielen Menschen faszinierende und entspannende Freizeitbeschäftigung, sind Imker wichtige Helfer im Dienst der Natur.
Dass die Honigbienen in guten Jahren mehr Honig erzeugen als sie selbst verbrauen, ist die Grundlage der Imkerei.

Der Bienenstaat ist eines der komplexesten Sozialsysteme in der Tierwelt. In einem Bienenvolk (auch Bienenstaat genannt) gibt es drei Typen von Bienen, die sich in Größe und Körperform unterscheiden:

Die Königin(en), Drohnen und Arbeiterinnen.

 

Die Arbeiterin

Die große Masse des Volkes wird von den Arbeiterinnen gebildet, zigtausend kleinere Weibchen, deren  Ovarien im Vergleich zur Königin kleiner und wesentlich weniger leistungsfähig, aber dennoch voll funktionsfähig ausgebildet sind. Sie sind nicht geschlechtsreif, da die Königin ein Pheromon (= Duftstoff) abgibt, das diese Entwicklung unterdrückt. Die Arbeiterinnen erledigen alle Tätigkeiten in und außerhalb des Bienenstocks:

  • Reinigung der Wabenzellen und des Bienenstocks
  • Brutpflege, dabei auch Futtersaft erzeugen
  • Nektar und Pollen sammeln
  • Nektar einlagern und zu Honig eindicken und umarbeiten
  • Wasser holen zum Wiederverflüssigen von Vorräten oder zum Kühlen bei Hitze
  • Wabenbau, dabei Wachs erzeugen (ausschwitzen)
  • Baumharze als Rohmaterial für Propolis sammeln
  • mit Propolis Ritzen abdichten und Oberflächen keimfrei machen
  • Erkundungsflüge unternehmen (sogenannte Spurbienen)
  • Verteidigung des Volkes


Die Arbeitsleistung der Bienen addiert sich zu astronomischen Zahlen: Ein einziges Gramm Honig erfordert 8.000 bis 10.000 Blütenbesuche. Und um 500 g Honig zu erhalten, müssen die fleißigen Arbeitsbienen etwa den dreifachen Erdumfang (120.000 km) zurücklegen.
Daher leben die Arbeiterinnen im Sommer nur ca. 30 Tage.  Ab dem Herbst, wenn die Bienen im Stock verbleiben und keine Brut mehr vorhanden ist, leben sie bis zum nächsten Frühjahr, also etwa 6 Monate.

 

Die Königin

Die Bienenkönigin, auch Weisel oder Stockmutter genannt, ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Bienenvolk. Ihr Hinterleib ist im Vergleich zu dem Drohn und Arbeiterin deutlich länger. In diesem sind mehrere voll entwickelte Eischläuche (Ovarien) vorhanden. Die Aufgabe der Königin ist ausschließlich das Legen von Eiern zum Erhalt des Bienenvolks. Wie die Arbeiterinnen hat die Königin zwar auch einen Stachel, setzt diesen aber nur vor dem Hochzeitsflug zum Töten von Rivalinnen ein.

Bienenköniginnen entstehen entweder, weil sich das Bienenvolk über das Schwärmen vermehren (teilen) will, oder weil die bisherige Königin durch Tod oder aus Altersgründen ersetzt werden soll.

Die Entwicklung von Bienenköniginnen erfolgt, wie auch die der Arbeitsbienen, aus befruchteten Eiern. Im Gegensatz zu den Larven der Arbeiterinnen werden die der Königinnen aber über die gesamte Dauer des Larvenstadiums mit einem von den Ammenbienen in speziellen Kopfdrüsen erzeugten Futtersaft, dem Gelee Royale, ernährt und in eigenen, senkrecht statt waagerecht ausgerichteten Weiselzellen aufgezogen. Diese werden von den Stockbienen entweder auf der Wabe durch Umbau erstellt (Nachschaffungszellen) oder extra an den Wabenunterkanten angesetzt (Schwarmzellen).

Junge Königinnen fliegen im Alter von ein bis zwei Wochen mehrmals zur Paarung mit insgesamt bis zu 20 Drohnen aus. Bei diesen Hochzeitsflügen nehmen sie an sogenannten Drohnensammelplätzen den Samen der Drohnen in ihrer Samenblase auf. Dieser reicht für eine Lebenszeit von bis zu vier Jahren. Geht der Samenvorrat zu Ende, legt die Königin vermehrt unbefruchtete Eier, aus denen sich Drohnen entwickeln. Während der Vegetationszeit, wenn frische Brut vorhanden ist, wird eine solche Königin vom Volk durch Nachschaffung ersetzt.

Die Volksstärke eines Bienenvolkes schwankt im Jahreslauf. Bei den Bienen der gemäßigten Klimaregionen hat sie im zeitigen Frühjahr ihr Minimum und erreicht etwa zur Sonnenwende ihr Maximum. Bei den Rassen der Westlichen Honigbiene, z.B. der Buckfast-Biene, können das 50.000 Tiere sein. Zeitlich hierzu passend beginnt die Königin nach einer Winterpause etwa Mitte/Ende Februar (Nordhalbkugel) mit dem Eierlegen und erreicht gegen Ende Mai Spitzenwerte von bis zu 2.000 Eiern am Tag - mehr als ihr eigenes Körpergewicht.

 

Die Drohne

Die männliche Honigbiene wird Drohn oder Drohne genannt. Die Drohnen dienen vornehmlich der Begattung von jungen Königinnen. Daneben wird ihnen ein bedeutender Anteil bei der Klimatisierung des Brutnestes zugeschrieben. Ihre Körperform ist größer und gedrungener als die einer Arbeiterin, und die Facettenaugen sind größer und leistungsfähiger. Zudem hat der Drohn keinen Stachel.

Eine Besonderheit stellt die Entstehung der Drohnen dar. Sie entstehen aus unbefruchteten Eiern, d.h. die Königin kann bei der Eiablage entscheiden, ob ein Ei befruchtet wird oder nicht. Bei Honigbienen treten die Drohnen nur in der Vermehrungsphase des Bienenvolks, der Schwarmzeit, auf. Im Spätsommer wird den Drohnen der soziale Futteraustausch verweigert, und sie werden bereits am Flugloch abgewiesen oder gar herausgedrängt, so dass sie dann verhungern, da sie die Fähigkeit, selbst in der Natur Nahrung zu sammeln, nicht besitzen. Häufig kann man in dieser Phase herumkrabbelnde, sterbende Drohnen beobachten.

Wir haben 2005 unsere ersten beiden Bienenvölker erworben und uns dabei bewusst für die Buckfastbiene entschieden. Seit dem imkern wir mit unterschiedlicher Anzahl der Volker in Magazinen. Hierbei spielen die Bienenkrankheiten (Milben) eine besondere Rolle.

Wir sind mit dem Wesen der Buckfastbiene sehr zufrieden und auch mit dem Honigertrag. Dies hängt natürlich auch immer vom Wetter ab und was in der Nähe des Bienenstandes wächst und blüht.  Das Oderbruch wird durch seine landwirtschaftliche Nutzung mit unterschiedlichen Kulturen bestellt, was uns ermöglicht, verschiedene Sorten Honig zu ernten.


Besser Honig kaufen, als zum Doktor laufen!